Güncelleme Tarihi: 23 Februar 2024
Kiefergelenkserkrankungen
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Das Kiefergelenk (Temporomandibulargelenk) ist das Gelenk, das das Öffnen und Schließen des Kiefers ermöglicht und sich direkt vor dem Ohr befindet. Es wird durch die Platzierung des Unterkieferknochens in der Vertiefung des Schläfenbeins im Schädel gebildet. Der direkte Kontakt zwischen diesen beiden Strukturen wird durch die dazwischen liegende knorpelige Gelenkscheibe verhindert.
Kiefergelenkserkrankungen sind die Folge einer Verschiebung oder Beschädigung dieser Bandscheibe. Sie sind in der Gesellschaft weit verbreitet, insbesondere bei Frauen.
Symptome von Kiefergelenkserkrankungen;
- Schmerzen beim Öffnen des Mundes und beim Kauen
- Gelenkgeräusche (Klicken, Klacken) beim Öffnen und/oder Schließen des Mundes
- Ermüdungsgefühl im Kieferbereich (vor allem nach dem Aufwachen und/oder beim Kauen)
- Häufige Kopfschmerzen
- Eingeschränkte Öffnung oder Verriegelung des Mundes und Verschiebung des Kiefers bei vollständiger Öffnung des Mundes(Deviation, Deflexion).
- Ohrensausen, Summgeräusche und ein Gefühl von Verstopfung und Völlegefühl in den Ohren, das von dem Kiefergelenkbereich ausgeht (kann vom Patienten mit Ohrenschmerzen verwechselt werden)
- Gefühl der Asymmetrie zwischen rechter und linker Kieferseite bei der Okklusion
- Schmerzen der Kopf- und Nackenmuskulatur und asymmetrischer Blick, der die Auswirkungen des Problems widerspiegelt
Es gibt mehrere Ursachen für diese Erkrankung.
- Der am häufigsten beobachtete Parameter ist das Zusammenpressen und Knirschen der Zähne (Bruxismus). Diese Angewohnheit verursacht zerstörerische Überbelastungen nicht nur für die Zähne und das umliegende Gewebe, sondern auch für das Kiefergelenk. Diese schädlichen Kräfte führen zu Verschiebungen und Degenerationen der Bandscheibe.
- Trauma des Kiefers und des Kiefergelenks (Verkehrsunfälle, direkte Schläge auf den Kiefer, etc.)
- Die Bedingungen, die ein Ungleichgewicht in der Okklusion verursachen (Zahnverlust, inkompatible Zähne/Restaurationen, kieferorthopädische Störungen, einseitiges Kauen)
- Okklusale Parafunktionen (Nägelkauen, Stiftekauen, falsche Körperhaltung, etc.)
- Gelenkerkrankungen, die zu einer Degeneration des Kiefergelenks führen
Die Diagnose wird meistens von einem Facharzt durch eine eingehende Untersuchung gestellt. Bei der Untersuchung untersucht der Arzt die Kaumuskulatur, das Kiefergelenk, die Zahnoberflächen und den Zahnschluss, die Abdrücke auf der Zunge und den Wangen, die Bewegungen des Gelenks beim Öffnen und Schließen des Mundes und ob eine Abweichung beim vollständigen Öffnen des Mundes (Deviation/Deflexion) vorliegt. In einigen Fällen können zusätzliche bildgebende Verfahren (MRT, Tomographie usw.) erforderlich sein.
Die Behandlung der Erkrankung erfolgt in der Regel multidisziplinär. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören die Information, Aufklärung und Schulung der Patienten über ihr Problem, die Verwendung von intraoralen Geräten (Aufbissschienen), physikalische Therapie (Übungen und Manipulationen), Medikamente, psychologische Unterstützung bei Stress und gegebenenfalls eine chirurgische Behandlung.
Intraorale Apparaturen (Aufbissschienen), die eine wichtige Rolle bei der Reduzierung und dem Ausgleich der Belastungen im Gelenkbereich spielen, werden bei der Behandlung dieser Erkrankung häufig eingesetzt. Der Behandlungsprozess erfolgt durch regelmäßige Kontrollen und Oberflächenanpassungen der Schienen für mindestens 6 Monate. Bei Vorliegen von Zahnfehlstellungen und Engständen werden diese Probleme am Ende der Behandlung ebenfalls beseitigt (kieferorthopädische oder prothetische Maßnahmen) und das Wiederauftreten von Beschwerden verhindert.